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Warum eine Rezession nicht automatisch fallende Kurse bedeutet

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Turbulenzen ist es nicht ungewöhnlich, dass Anleger nervös werden und sich fragen, ob eine Rezession bevorsteht und wie sich dies auf ihre Investitionen auswirken wird. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass eine Rezession nicht unbedingt einen unmittelbaren Rückgang der Aktienkurse bedeuten muss. Dies werden wir im heutigen Artikel genauer beleuchten.

Warum eine Rezession nicht automatisch fallende Kurse bedeutet

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Turbulenzen ist es nicht ungewöhnlich, dass Anleger nervös werden und sich fragen, ob eine Rezession bevorsteht und wie sich dies auf ihre Investitionen auswirken wird. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass eine Rezession nicht unbedingt einen unmittelbaren Rückgang der Aktienkurse bedeuten muss. Dies werden wir im heutigen Artikel genauer beleuchten.

Die Definition von Rezession:

Eine technische Rezession wird definiert als eine signifikante und anhaltende Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität, gemessen anhand des Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) über einen Zeitraum von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen. In einer Rezession sinkt die Produktion, der Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie die Beschäftigung. Unternehmen und Verbraucher reduzieren oft ihre Ausgaben, was zu einem Rückgang der Nachfrage und einem weiteren Absinken der Wirtschaftsaktivität führen kann. Rezessionen können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie z.B. einen Mangel an Investitionen, eine Stagnation der Wirtschaft, eine übermäßige Verschuldung, eine Krise auf den Finanzmärkten oder geopolitische Ereignisse. Ein weiteres Merkmal einer Rezession sind sinkende Zinsen der Zentralbanken. Eine Rezession kann also anhand mehrerer Faktoren interpretiert werden.

Ein Blick in die Vergangenheit:

Schaut man sich die Rezessionen der vergangenen 100 Jahren an wird deutlich: Nicht jede Rezession bedeutet automatisch fallende Kurse. Zwar führte ein Rückgang des BIP zu fast 60% (Quelle: Fuggerbank.de) fast immer zu korrigierenden Aktienmärkten. Allerdings zu fast 40% eben auch nicht.
Die zwei Nachkriegsrezessionen (1945 und 1948) waren geprägt vom steigendem Optimismus nach Ende des Krieges und mit steigenden Aktienmärkten begleitet. Auch die Rezession von 1926 und 1927 wurden vom Markt kaum wahrgenommen.
Beginnen die Zentralbanken früh genug, auf die sich eintrübende Stimmung mit Zinssenkungen zu reagieren, stehen die Chancen gut, dass die negativen Auswirkungen auf den Aktienmarkt abgefedert werden. Dies zeigte sich deutlich bei der Rezession im Jahre 1990/1991.

An der Börse wird die Zukunft gehandelt:

Einen weiteren wichtigen Aspekt darf man hier nicht vergessen: An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die Erkenntnis, dass ein Land sich in einer Rezession befindet, ist meistens ein Zeitsprung. Wenn die offiziellen Daten belegen, dass eine Rezession bereits da ist, haben die Aktienmärkte das bereits eingepreist.

Wie oben bereits erwähnt, war der Dow Jones im Jahre 1990 um 4,3% gefallen, wobei in der Spitze vom Juli 1990 bis zum Tief im November 1990 ein Verlust von 21% zu verzeichnen war. Als Anfang 1991 das zweite Quartal in Folge das BIP gesunken ist, und somit offiziell eine technische Rezession vorliegt, hatte der Markt das bereits eingepreist und hatte sein Tief bereits gebildet und erreichte es seitdem auch nicht mehr.

Fazit:

Dass wir in Zukunft weitere Rezession erleben werden ist sicher. Doch ob dies auch mit fallenden Aktienmärkten einhergeht ist nicht festgelegt.
Die oberen Beispiele zeigen einmal mehr, dass viele Faktoren auf einen Markt einwirken und Politiker und Zentralbanken auf die eingetrübte Stimmung reagieren sollten und mit den Zinsschritte den Markt steuern können.
Es bleibt also weiterhin spannend!