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Optionsgriechen - Schlüssel zum Verstehen von Optionen

Der Handel mit Optionen kann im ersten Augenblick komplex und überwältigend wirken. Dies ist auch einer der Gründe warum viele sich nicht damit beschäftigen wollen. Begriffe wie Delta, Gamma oder Theta wirken unzugänglich, sind aber unverzichtbare Kennzahlen für jeden, der sich intensiver mit Optionen beschäftigen möchte. Diese Optionsgriechen sind mathematische Messgrößen, die Anlegern dabei helfen, das Verhalten von Optionen unter verschiedenen Marktbedingungen zu verstehen und dadurch fundierte Entscheidungen zu treffen. 
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Griechen – Delta, Gamma, Theta, Vega, Rho und Omega – und erkären, welche Rolle sie bei der Bewertung von Optionen spielen.

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Optionsgriechen – Ursprung und Bedeutung 

Den Ursprung der Optionsgriechen reicht bis ins Jahr 1973 zurück, bei dem Fischer Black und Myron Scholes das sogenannte “Black-Scholes-Modell” entwickelten. Dieses Modell diente ursprünglich der Berechnung eines fairen Preises einer Option unter idealisierten Marktbedingungen. Während diesen Berechnungen entstanden Ableitungen, die die Sensitivität des Optionspreises gegenüber verschiedenen Einflussfaktoren, wie dem Kurs des Basiswertes oder der Zeit bis zur Fälligkeit beschreiben. Als Griechen wurden sie deshalb bekannt, weil sie von den griechischen Buchstaten wie Delta, Gamma und Theta abgeleitet sind.  

Optionsgriechen sind nicht statisch und verändern sich durchgehend während der Laufzeit einer Option. Als wichtigste Kennzahl für Optionen haben sich das Delta, Gamma, Theta und Vega hervorgetan. Aber auch Rho und Omega werden von einigen Optionshändlern noch berücksichtigt.  

Delta 

Das Delta ist eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Bewertung von Optionen und gibt an, wie stark sich der Preis einer Option verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit bewegt. Es wird als Wert zwischen -1 und 1 angegeben. Für Kaufoptionen (Calls) liegt das Delta zwischen 0 und 1, während es bei Verkaufsoptionen (Puts) zwischen -1 und 0 liegt. Ein Delta von 0,5 bedeutet beispielsweise, dass der Preis der Option um 0,50 Dollar steigt, wenn der Basiswert um 1 Dollar steigt. Darüber hinaus zeigt das Delta die Wahrscheinlichkeit an, mit der eine Option am Ende ihrer Laufzeit im Geld liegt. Für Händler ist das Delta ein zentrales Instrument zur Absicherung (Hedging), da es die Sensitivität des Portfolios gegenüber Kursbewegungen des Basiswerts quantifiziert. 

Gamma 

Das Gamma misst die Änderungsrate des Delta in Bezug auf Bewegungen des Basiswerts und gibt damit an, wie sensibel das Delta auf Kursveränderungen reagiert. Es ist ein Maß für die Krümmung der Wertveränderung einer Option und zeigt, wie dynamisch sich das Delta bei Kursveränderungen anpasst. Gamma ist immer positiv für Long-Optionen (sowohl Calls als auch Puts) und erreicht seinen höchsten Wert bei Basiswertkursen nahe am Strike-Preis, da hier die Unsicherheit am größten ist, ob die Option am Ende im Geld liegt. Für Händler ist das Gamma besonders wichtig, um das Risiko von plötzlichen Delta-Schwankungen zu verstehen, insbesondere bei stark beweglichen Märkten. Ein hohes Gamma bedeutet, dass das Delta sich schnell ändert, was eine häufigere Anpassung von Hedging-Strategien erfordert. 

Vega 

Das Vega misst die Sensitivität des Optionspreises gegenüber Veränderungen der impliziten Volatilität des Basiswerts. Es zeigt an, um wie viel der Preis einer Option steigt oder fällt, wenn die implizite Volatilität um 1 Prozentpunkt zunimmt oder abnimmt. Ein hohes Vega deutet darauf hin, dass der Optionspreis stark von Volatilitätsschwankungen beeinflusst wird, was insbesondere für Optionen mit längerer Laufzeit oder bei Basiswertkursen nahe am Strike-Preis der Fall ist. Vega ist für Kauf- und Verkaufsoptionen positiv, da eine höhere Volatilität den theoretischen Wert beider Optionsarten erhöht. Für Händler ist das Vega entscheidend, um das Risiko durch Änderungen der Marktvolatilität einzuschätzen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen, insbesondere in Phasen hoher Unsicherheit am Markt. 

Theta 

Das Theta misst den Zeitwertverlust einer Option und gibt an, wie viel der Preis einer Option täglich abnimmt, wenn alle anderen Faktoren konstant bleiben. Da Optionen ein Verfallsdatum haben, sinkt ihr Wert mit fortschreitender Zeit – ein Effekt, der als Zeitwertverfall bezeichnet wird. Das Theta ist in der Regel negativ, da die verbleibende Zeit bis zur Fälligkeit immer kürzer wird und der Zeitwert der Option entsprechend abnimmt. Optionen mit kurzer Restlaufzeit und Basiswertkurse nahe am Strike-Preis weisen oft ein höheres Theta auf. Für Optionshändler ist das Theta besonders wichtig, da es zeigt, wie stark Zeit eine Rolle bei der Optionsbewertung spielt, und es hilft, Strategien zu entwickeln, die vom Zeitwertverfall profitieren, wie etwa der Verkauf von Optionen. 

Rho 

Das Rho misst die Sensitivität des Optionspreises gegenüber Veränderungen des risikofreien Zinssatzes und gibt an, wie stark der Wert einer Option steigt oder fällt, wenn der Zinssatz um 1 Prozentpunkt steigt. Für Kaufoptionen (Calls) ist das Rho in der Regel positiv, da steigende Zinsen den theoretischen Wert der Option erhöhen, während es für Verkaufsoptionen (Puts) negativ ist, da ihr Wert in diesem Szenario tendenziell sinkt. Das Rho hat im Vergleich zu anderen Griechen meist eine geringere Bedeutung, da Zinssatzänderungen in der Regel weniger stark schwanken. Dennoch kann es bei langfristigen Optionen oder in Zeiten volatiler Zinspolitik eine wichtige Rolle spielen und Händlern helfen, Zinsrisiken in ihren Strategien zu berücksichtigen. 

Omega 

Das Omega, auch bekannt als Hebelwirkung oder Elasticity, misst die prozentuale Veränderung des Optionspreises im Verhältnis zur prozentualen Veränderung des Preises des Basiswerts. Es zeigt also an, wie stark der Optionspreis im Vergleich zum Basiswert gehebelt ist. Omega wird berechnet, indem das Delta einer Option mit dem Kurs des Basiswerts multipliziert und durch den Optionspreis geteilt wird. Ein Omega von 5 bedeutet beispielsweise, dass der Preis der Option um 5 % steigt, wenn der Basiswert um 1 % zunimmt. Dieses Maß ist besonders nützlich für Trader, die die Hebelwirkung ihrer Positionen verstehen möchten, da Optionen oft deutlich stärker auf Kursbewegungen des Basiswerts reagieren als der Basiswert selbst. Omega ist somit ein Indikator für das Risiko und die potenzielle Rendite einer Option. 

Fazit: 

Die Optionsgriechen – Delta, Gamma, Theta, Vega, Rho und Omega – bieten eine umfassende Grundlage, um das Verhalten von Optionen unter verschiedenen Marktbedingungen zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie helfen Händlern, Risiken zu quantifizieren, Strategien zu optimieren und sich besser gegen unvorhergesehene Marktbewegungen abzusichern. 

 

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