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Der nächste Megatrend – Jetzt in Künstliche Intelligenz investieren?

Das Programm ChatGPT wirbelt derzeit die Welt der Technik auf. Ein Programm, das Briefe, Gedichte, Aufsätze und ganze Programmcodes entwerfen kann. In der ersten Woche meldeten sich bereits mehr als eine Million Nutzer an. Zum Vergleich: Instagram knackte die Millionen-Marke erst nach zweieinhalb Monaten und Spotify erst nach fünf Monaten.

Doch was steckt hinter dem Textgenerator der auf künstlicher Intelligenz basiert? Und ist es wirklich ratsam, jetzt bereits in KI zu investieren? Wie kann man erkennen, welche Unternehmen und Technologien erfolgversprechend sind? Welche Risiken müssen beachtet werden?

Rasante technologische Entwicklung

In den letzten Jahren haben wir eine exponentielle Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) erlebt. KI-Systeme werden heute bereits in vielen Bereichen eingesetzt, von der Spracherkennung und -verarbeitung bis hin zur medizinischen Diagnostik und selbstfahrenden Autos. Diese Technologie hat das Potenzial, unser Leben in vielerlei Hinsicht zu verbessern, und es ist offensichtlich, dass KI in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine immer wichtigere Rolle spielen wird.

Einige Experten sehen in KI sogar den nächsten Megatrend, der unser Leben und die Wirtschaft nachhaltig verändern wird. Investitionen in KI-Technologien und -Unternehmen können daher eine lukrative Möglichkeit sein, auf die zukünftige Entwicklung aufzuspringen.

Wer steckt hinter ChatGPT?

Ende November 2022 veröffentliche OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, den bis dato ersten, kostenlos für jedermann zugänglichen Chatbot, der auf künstlicher Intelligenz beruht. Während die breite Öffentlichkeit das erste Mal diesen Namen hört, ist für viele Insider ist OpenAI kein unbekanntes Unternehmen.

Bereits 2015 gründeten der aufstrebende Unternehmer Sam Altmann und Tesla-Chef Elon Musk das Unternehmen. Musk stieg allerdings 2018 aufgrund von Überschneidungen mit den Zielen von Tesla aus dem Unternehmen aus, fungiert aber weiterhin als Geldgeber. Auch Peter Thiel (Mitbegründer von PayPal) und Reid Hoffman (Mitbegründer von LinkedIn) zählt man zu den Unterstützern.
Einer der prominentesten Unterstützer ist seit einiger Zeit das Unternehmen Microsoft. OpenAI ist derzeit kein börsennotiertes Unternehmen. Anleger müssen bei Investments in KI auf andere Optionen ausweichen.

Möglichkeiten für Börseninvestoren

Die Technologie hat bereits in vielen Branchen einen hohen Einfluss und wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Als Börseninvestor hat man die Möglichkeit, zu investieren und von den zukünftigen Entwicklungen zu profitieren.

Eine Möglichkeit, in den Trendmarkt KI zu investieren, ist der Kauf von Aktien von Unternehmen, die direkt oder indirekt mit der Technologie verbunden sind. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen wie NVIDIA, Intel und Advanced Micro Devices, die sich auf die Entwicklung von KI-fähigen Prozessoren spezialisiert haben. Auch große Technologieunternehmen wie Apple, Google und Amazon, die KI bereits in ihre Produkte und Dienstleistungen integriert haben, können attraktive Investitionsmöglichkeiten sein.

Eine weitere Möglichkeit ist das Investieren in Fonds oder ETFs, die sich auf Unternehmen spezialisiert haben, die mit KI verbunden sind. Hier kann man als Anleger von einer breiteren Diversifikation profitieren, da das Portfolio aus einer Vielzahl von Unternehmen besteht. Ein Beispiel für einen solchen Fonds ist der Global X Robotics & Artificial Intelligence ETF.

Eine dritte Option für Börseninvestoren ist das Investieren in Start-ups, die im KI-Bereich tätig sind. Hierbei handelt es sich um riskantere Investments, da viele Start-ups noch keine Gewinne erwirtschaften und ihre Geschäftserfolge ungewiss sind. Allerdings können Investitionen in junge, aufstrebende Unternehmen auch sehr lukrativ sein, wenn sie erfolgreich sind.

Ein Beispiel für ein erfolgreiches KI-Start-up ist UiPath, ein Unternehmen, das auf Robotic Process Automation (RPA) spezialisiert ist. UiPath hat sich in den letzten Jahren als führender Anbieter im RPA-Bereich etabliert und seine Aktien konnten seit ihrem Börsengang im April 2021 deutlich zulegen.

Microsoft mit Millardeninvestment

Der US-Konzern Microsoft gab kürzlich bekannt, er wolle mit einer langfristigen “Multi-Milliarden-Dollar-Investition” den kommerziellen Durchbruch des kalifornischen Startups OpenAI beschleunigen. Microsoft zählt bereits seit 2019 zu den Unterstützern und wird es vermutlich auch langfristig bleiben.

“Wenn Mobile und Cloud das letzte große Ding waren, wird KI das nächste sein” kommentierte Microsoft-Chef Satya Nadella den Wachstumstreiber der Zukunft beim Fernsehsender CBNC. Der Konzern möchte die Sprachsoftware daher nicht nur in seinem mächtigen Software-Produkt Office 365 und in die Suchmaschine Bing integrieren, sondern auch in diverse weitere eigene Software-Lösungen.

Microsoft gilt grundsätzlich als solides Investment. Das Software-Unternehmen ist auch in Deutschland durch das Windows Betriebssystem, die dazugehörigen Office-Anwendungen oder durch das in Corona-Zeiten sehr beliebte Tool für Videokonferenzen Teams bekannt. Weit verbreitet sind zudem die Suchmaschine Bing, das Karriere-Netzwerk Linkedin und die Spielekonsolen Xbox 360 und Xbox One.

Doch die Softwarebranche steht derzeit etwas unter Druck. Durch die Inflation sparen viele Unternehmen am Budget für ihre IT. Alleine Microsoft möchte weltweit 11.000 Stellen streichen. Zudem sind die Entwicklungskosten für die KI relativ hoch. Bis zu 10 Milliarden Dollar stehen für Investitionen in ChatGPT bereit. Anlegern mit einem langfristigen Horizont könnte Microsoft auch jetzt schon solide Wachstumsaussichten bieten.

 

Die Zukunftsaussichten

Microsoft ist längst nicht das einzige Unternehmen, das in KI investiert. Auch Google-Mutterkonzern Alphabet investierte mindestens 300 Millionen Dollar in das KI-Startup Anthropic. Weitere große Unternehmen werden höchstwahrscheinlich auf diesen Zug mit aufspringen.

Ein Investment in KI bleibt bisher eher Spekulation. Mit ChatGPT haben wir einen Einblick gewonnen, zu was KI alles im Stande ist und wohin die Reise gehen könnte. Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten, in KI zu investieren, und es ist wichtig, dass Anleger ihre Optionen gründlich prüfen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Durch das Verständnis der zugrunde liegenden Technologie und den potenziellen Anwendungsbereichen, das Minimieren von Risiken durch Diversifikation und eine Überwachung des Portfolios, kann man in KI investieren und von dem wachsenden Trend in der Branche profitieren. In den kommenden Jahren wird die KI-Technologie weiter an Bedeutung gewinnen und in vielen Bereichen eingesetzt werden, von Geschäftsanwendungen bis hin zu Verbraucherprodukten. Es ist wichtig, dass Anleger diese Entwicklungen im Auge behalten und sich über die Möglichkeiten informieren, um von den zukünftigen Wachstumsperspektiven zu profitieren.

Börseninvestoren, die in KI investieren möchten, gibt es viele Möglichkeiten, von ETFs bis hin zu Einzelaktien. Es ist wichtig, die Risiken und Chancen sorgfältig abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen, um von den zukünftigen Wachstumsperspektiven von KI zu profitieren.

Einige der führenden Unternehmen, die für Investoren in KI interessant sein können

  1. Alphabet (Google): Google ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich KI und hat bereits viele fortschrittliche Technologien wie Google Assistant, Google Photos und Google Translate eingeführt.
  2. Amazon: Amazon setzt KI-Technologien ein, um eine Vielzahl von Anwendungen bereitzustellen, darunter die Lieferung von Produkten, die Personalisierung von Empfehlungen und die Überwachung von Lagerbeständen.
  3. Microsoft: Microsoft hat in den Bereichen KI und maschinelles Lernen stark investiert und bietet eine Vielzahl von Lösungen für Unternehmen an, darunter die Azure-KI-Plattform und die KI-Tools für Dynamics 365.
  4. NVIDIA: NVIDIA ist ein führender Anbieter von Grafikprozessoren und hat eine starke Präsenz im Bereich KI, insbesondere im Bereich maschinelles Lernen und tiefes Lernen.
  5. IBM: IBM hat eine lange Geschichte im Bereich KI und bietet eine Vielzahl von Lösungen für Unternehmen an, darunter die Watson-KI-Plattform und das Watson-Ökosystem.

Dies ist jedoch nur eine Auswahl möglicher Unternehmen. Es ist wichtig, gründlich zu recherchieren und das Risiko sorgfältig abzuwägen, bevor man in ein bestimmtes Unternehmen investiert. Es ist auch ratsam, sich mit einem finanziellen Berater oder einem Experten für KI-Investitionen zu beraten.

Das Risiko bei KI - Investitionen

Wie bei jeder Art von Investition birgt auch das Investieren in KI-Unternehmen bestimmte Risiken. Einige der wichtigsten Risiken sind:

  1. Technologische Unsicherheit: KI ist ein schnell entwickelndes Feld, und es ist schwer vorherzusagen, welche Technologien sich am Ende durchsetzen werden. Unternehmen, die in eine bestimmte Technologie investieren, können von Konkurrenten überholt werden, die bessere Lösungen entwickeln.
  2. Regulierungsrisiken: Die Regulierung von KI-Technologien ist noch ungewiss, und es ist möglich, dass bestimmte Anwendungen oder Technologien aus rechtlichen Gründen eingeschränkt werden.
  3. Wettbewerb: Es gibt viele Unternehmen, die in den Bereich KI investieren, und es kann schwierig sein, sich im Wettbewerb durchzusetzen.
  4. Abhängigkeit von Daten: Viele KI-Anwendungen sind abhängig von großen Datenmengen, um effektiv zu funktionieren. Unternehmen können Schwierigkeiten haben, die notwendigen Daten zu sammeln oder Zugang zu Daten von Dritten zu erhalten.
  5. Skalierbarkeitsprobleme: Es kann schwierig sein, KI-Systeme auf größere Skalen zu bringen, und es kann hohe Kosten für die Entwicklung und Implementierung von Lösungen geben.
 
Es ist wichtig, das Risiko sorgfältig abzuwägen und das Portfolio entsprechend auszugleichen, bevor man in KI-Unternehmen investiert. Es ist auch wichtig, sich regelmäßig über die Entwicklungen im Bereich KI und die finanziellen Leistungen der Unternehmen auf dem Laufenden zu halten, um potenzielle Risiken rechtzeitig zu erkennen.