Die großen Zeitungen titeln: „Der Gaspreis ist eingebrochen“. Das ist mehr als verwunderlich mit Blick auf die Sprengung der Nordstream-Pipeline, anhaltende politische Spannungen und den kommenden Winter. Was ist da dran, und was bedeutet das für Anleger?
Die großen Zeitungen titeln: „Der Gaspreis ist eingebrochen“. Das ist mehr als verwunderlich mit Blick auf die Sprengung der Nordstream-Pipeline, anhaltende politische Spannungen und den kommenden Winter. Was ist da dran, und was bedeutet das für Anleger?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir versuchen den gesamten Markt zu verstehen. Gas spielt für Deutschland und Europa derzeit eine größere Rolle, da viele Haushalte auf Gas gesetzt haben. Für die Weltwirtschaft ist Gas allerdings eher uninteressant.
Im Rohstoffindex CRB spielt Gas nur eine untergeordnete Rolle, Öl hat hier eine weitaus größere Gewichtung. Wenn wir uns nur den Gaspreis ansehen, müssen wir bedenken, dass an der Börse nicht die Gegenwart, sondern immer die Erwartung der Zukunft gehandelt wird. Der Aktien- und der Rohstoffmarkt läuft der Entwicklung der Weltwirtschaft ca. 9 – 12 Monate voraus.
Um die Reaktionen der Börse besser zu verstehen, können wir uns den Zusammenhang zwischen der Inflation und dem US-Dollar ansehen. Um der Inflation entgegenzuwirken hat die FED die Zinsen angehoben, was zu einer Aufwertung des US-Dollars geführt hat. Inzwischen hat der US-Dollar sein Allzeithoch gegenüber meisten anderen Devisen erreicht. Das macht die Rohstoffpreise im Verhältnis zum Dollar günstig – der Öl- und Gaspreis ist gefallen. Doch das ist noch keine gute Nachricht, denn für die anderen Länder werden dadurch die Rohstoffe nicht billiger.
Alle Länder kaufen ihre Rohstoffe in Dollar ein, und der Anstieg des Dollars hat für hohe Rohstoffpreise in vielen Ländern gesorgt, auch in Europa. Wenn der Wechselkurs zum Dollar ungünstig ist, haben andere Länder das Problem teurer Rohstoffe – was die Lebenshaltungskosten und damit die Inflation vor Ort zusätzlich angeheizt.
Somit müssen diese Länder nachsteuern, um dem teuren Dollar entgegenzuwirken. Die Briten versuchen mehr Geld zu drucken, die EZB erhöht die Zinsen und druckt ebenfalls mehr Geld. Falls diese Maßnahmen greifen und die Landeswährungen aufwerten, wird der Dollar wieder fallen, und die Rohstoffpreise an der Börse, die in US- Dollar gehandelt werden wieder steigen.
Diesen Zusammenhang sieht man sehr deutlich beim Vergleich von Goldpreis zum US-Dollar. (Gold in Rot, Dollar in schwarz)
Gold ist aktuell noch im Abwärtstrend, steigt aber die letzten Tage an, der US-Dollar hat zwar einen Aufwärtstrend, sinkt aber in den letzten Tagen ab.
Sieht man sich den CRB-Index an, erkennt man Beginn des Ukraine-Krieges am Jahresanfang an deutlich anziehenden Rohstoffpreisen. Bereits nach sechs Monaten ist der Krieg in den Markt eingepreist ist und er hat keine Auswirkungen mehr auf die Rohstoffpreise.
Wir sind in den letzten Monaten in einem Abwärtstrend, die Erhöhung in den letzten Tagen könnte allerdings eine mögliche Gegenbewegung sein. Diese könnte in beide Richtungen gehen. Ob der Index steigt oder fällt, hängt vom Dollar ab. Und dieser ist wiederum abhängig von der FED und den Währungen im Umfeld.
Es bleibt also weiterhin spannend. Wichtig ist, sich hier nicht nur einen Chart anzuschauen, sondern das Zusammenspiel zwischen dem US-Dollar, anderen Währungen und den Maßnahmen der Zentralbanken zu verstehen.
Frei nach Benjamin Franklin – eine Investition in Wissen bringt die Besten Zinsen.
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