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VIX-Index – Fieberthermometer der Märkte

Der VIX-Index, oft als „Angstbarometer“ der Finanzmärkte bezeichnet, misst die erwartete Volatilität des S&P 500 für die nächsten 30 Tage. Er ist ein essenzielles Werkzeug für Anleger, die sich gegen Marktschwankungen absichern oder von ihnen profitieren möchten. Doch was genau steckt hinter diesem Index, warum ist er so bedeutsam, und wie können Trader ihn für ihre Strategien nutzen? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Funktionsweise, Interpretation und praktischen Anwendungsmöglichkeiten des VIX.

Definition des VIX-Index 

Der VIX-Index (CBOE Volatility Index) misst die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 in den kommenden 30 Tagen. Er wird von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) berechnet und gilt als Indikator für die Marktstimmung – hohe Werte deuten auf Unsicherheit und Angst hin, während niedrige Werte auf Ruhe und Stabilität schließen lassen. 

Berechnung des VIX 

Der VIX basiert auf den Optionspreisen des S&P 500 und wird durch ein komplexes mathematisches Modell ermittelt. Im Wesentlichen nutzt die Berechnung:

1. Out-of-the-Money-Optionen (OTM): Der VIX wird aus den Preisen von Kauf- (Call) und Verkaufsoptionen (Put) mit verschiedenen Strikes abgeleitet. 

2.Erwartete Volatilität: Die implizite Volatilität dieser Optionen wird berücksichtigt, um eine gewichtete durchschnittliche Volatilität zu bestimmen. 

3.Formel: Die CBOE verwendet eine spezielle Formel, die sich aus der Variance-Swap-Theorie ableitet. Sie berücksichtigt alle relevanten Optionen, um eine annualisierte Volatilitätsprognose für den S&P 500 zu berechnen. 

Vereinfacht ausgedrückt stellt der VIX die erwartete prozentuale jährliche Schwankung des S&P 500 dar. Ein VIX von 20 bedeutet beispielsweise, dass eine jährliche Bewegung von ±20 % erwartet wird, was einer monatlichen Schwankung von etwa ±5,77 % entspricht.

VIX-Index – Interpretation
Der VIX gibt Aufschluss über die erwartete Marktvolatilität und damit indirekt über die Stimmung der Anleger. Ein niedriger VIX (z. B. unter 15) signalisiert eine Phase der Marktstabilität und geringen Unsicherheit – Investoren sind optimistisch, und der Aktienmarkt bewegt sich meist ruhig aufwärts. Allerdings kann ein extrem niedriger VIX auch auf eine trügerische Ruhe hindeuten, die plötzlichen Korrekturen vorausgeht. Ein hoher VIX (z. B. über 30) zeigt hingegen starke Unsicherheit und Angst an, oft in Zeiten von Marktcrashs oder wirtschaftlichen Krisen. Solche Phasen können für Contrarian-Trader interessante Kaufgelegenheiten bieten, da Panik oft zu übertriebenen Kursbewegungen führt. Generell gilt: Je höher der VIX, desto höher die erwarteten Kursschwankungen und die Risikoaversion der Marktteilnehmer.

VIX im Beispiel 
Wenn die Aktienkurse fallen, steigt typischerweise das Absicherungsbedürfnis der Anleger. Dies kann sowohl durch wachsende Unsicherheit als auch durch den Wunsch nach Gewinnsicherung motiviert sein. Infolgedessen steigt die Nachfrage nach Optionen, insbesondere nach Put-Optionen, die als Absicherung genutzt werden. 

Diese gestiegene Nachfrage treibt die Optionspreise nach oben, was sich unmittelbar im VIX widerspiegelt – der Index steigt. Umgekehrt führt ein steigender Aktienmarkt oft zu einem Rückgang der Nervosität, wodurch das Absicherungsinteresse sinkt. Die geringere Nachfrage nach Optionen lässt deren Preise fallen, was den VIX entsprechend nach unten drückt. 

Dieser Zusammenhang zeigt sich besonders deutlich im Vergleich zwischen dem VIX und dem S&P 500: In Phasen steigender Märkte – also typischen Bullenmärkten – bleibt der VIX meist auf einem niedrigen Niveau, da weniger Unsicherheit herrscht. Die beiden Indizes bewegen sich in der Regel entgegengesetzt. Besonders starke Ausschläge des VIX sind nach Markteinbrüchen oder Korrekturen zu beobachten, wie beispielsweise 2009 oder an bestimmten Tagen wie dem 23. April 2010 und dem 25. Juli 2011. Allerdings besteht keine starre Regel zwischen der Größe eines Kursrückgangs und der Reaktion des VIX – gelegentlich kann der Volatilitätsindex auch bei vergleichsweise moderaten Kursverlusten stark ansteigen, wie am 23. Januar 2018.

Handel mit der Volatlität: 
Neben dem VIX existieren zahlreiche weitere Volatilitätsindizes, die unterschiedliche Aspekte der impliziten Volatilität erfassen. Die CBOE bietet beispielsweise den Short-Term Volatility Index an, der die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 über einen Zeitraum von neun Tagen misst. 

Darüber hinaus gibt es Indizes, die längere Zeiträume abdecken, wie etwa drei oder sechs Monate. Auch für andere Basiswerte existieren vergleichbare Volatilitätsindizes, darunter der VXN, der die erwartete Volatilität des Nasdaq-Index widerspiegelt. In Deutschland gibt es mit dem VDAX ein ähnliches Pendant, das die Volatilitätserwartung für den DAX misst. 

Direkt handelbar sind diese Indizes jedoch nicht. Beim VIX beispielsweise können Anleger lediglich über Futures und Optionen darauf spekulieren. Alternativ existieren börsengehandelte Produkte wie ETFs und ETNs, die die Bewegungen des Index nachbilden. Diese nutzen jedoch meist Futures-Kontrakte, um die Wertentwicklung möglichst genau zu replizieren. 

Fazit: 
Der VIX-Index ist ein essenzieller Indikator für die Marktstimmung und spiegelt die erwartete Volatilität des S&P 500 wider. Ein hoher VIX deutet auf Unsicherheit und mögliche Turbulenzen hin, während ein niedriger Wert auf eine ruhige Marktphase hindeutet. Da der Index eng mit der Nachfrage nach Absicherungen verbunden ist, bewegt er sich oft entgegengesetzt zum Aktienmarkt. Für Anleger und Trader kann der VIX wertvolle Hinweise auf potenzielle Risiken und Chancen liefern – sei es zur Absicherung oder als Kontraindikator für übertriebene Marktbewegungen. 

 

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